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Exkursion Natzweiler

Schon als die beiden Reisebusse mit den knapp 100 Schülern und Schülerinnen der neunten Stufe des Klettgau-Gymnasiums um 7.45 Uhr den Parkplatz verlassen, ist die Stimmung gedrückt. Jeder und jede weiß, wohin diese Exkursion der Fachschaft Geschichte am 17. Juli 2024 führt – in das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof in den Vogesen. Etwa 55 Kilometer südwestlich von Straßburg, acht Kilometer vom Bahnhof Rothau liegt das 1941 von deutschen Nationalsozialisten eröffnete Konzentrationslager, das die Schüler und Schülerinnen zusammen mit Britta Garstka, Mirko Saruga, Oliver Hihn und Carolin Battisti besichtigten.

Die Exkursion ist für die neunte Stufe des Gymnasiums aufgrund ihrer Wichtigkeit mittlerweile zu einer Art Tradition geworden. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts, der in Klasse 9 vor allem das Dritte Reich, den Zweiten Weltkrieg und die anderen Aspekte von Hitlers Regime beinhaltet, fahren alle Schüler*innen jedes Jahr in das KZ, um den Unterricht sinnvoll zu ergänzen und die Grausamkeit dieser Zeit zu verdeutlichen.

Nachdem die Reisebusse gegen 11.00 Uhr am Ziel angekommen waren, bekamen die Schüler*innen von ihren jeweiligen Lehrern eine kurze Tour des Geländes; aus der NS-Zeit vollständig erhalten ist die Gaskammer am unteren Ende des weitläufigen Geländes sowie ein Großteil des damals mit Stacheldraht umzäunten Teil des Geländes, in dem die Barracken, der Versammlungsplatz sowie ein Museum zu besichtigen sind und der Zaun selbst.
Nach der Tour bekamen die Schüler*innen Zeit, selbstständig das Gelände und die Gebäude zu besichtigen.

Die Exkursion, darin waren die Schüler*innen sich einig, stellte eine der wichtigsten Erfahrungen ihres Lebens dar. Obwohl für viele das Erleben der Grausamkeiten aus jener Zeit aus nächster Nähe eine große emotionale Belastung darstellte, war es dennoch ungemein wichtig, das KZ von innen betrachten und somit wesentlich besser nachvollziehen zu können, welche Verbrechen an der Menschheit in der Zeit des nationalsozialistischen Regimes begangen wurden. Es ist nämlich eine vollkommen andere Erfahrung, an derselben Stelle zu stehen, an der etwa 22.000 Menschen ermordet wurden, als an einem grauen Tisch zu sitzen und in einem Buch Geschichten über diese 22.000 Menschen zu lesen. Viele Schüler*innen beschrieben ein Gefühl der tiefen Beklommenheit und Enge, ein „nicht-atmen-können“ innerhalb der Stacheldraht-Mauer.

Die Nähe zu den Ermordeten zu spüren, trieb einige Schüler*innen in die Tränen, alle jedoch zu betroffenem Schweigen auf der Rückfahrt mit den Bussen. Diese direkte Nähe, diese Erfahrungen aus erster Hand mitzuerleben, ist eine unglaubliche Chance  für die Weiterentwicklung eines jeden Schülers/einer jeden Schülerin und auch für alle anderen Menschen, die die Brutalität und Entmenschlichung der Konzentrationslager im NS-Regime aus direkter Nähe erfahren wollen.

Jasmin Göppert

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