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SchülerInnen wachsen über sich hinaus - Theater-Aufführung der Klasse 9a

Am Freitag, 19. Januar, führte die Klasse 9a unter der Regie ihrer Klassen- und Deutschlehrerin Anna Hirt das Theaterstück „Andorra“ von Max Frisch auf. In den vorherigen Wochen liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Um das Theaterstück pointiert, verständlich und modern zu inszenieren, bedurfte es mehr als nur den drei Deutschstunden pro Woche. „Die Arbeit hat sich gelohnt“, resümierte ein Vater nach der Aufführung anerkennend. „Ebenso die verbrauchten Nerven“, konterte eine Mutter schmunzelnd.

Doch nun von Anfang an: Die Zuschauer lauschten der Theateraufführung an diesem frühen Abend in der Aula des Hauptgebäudes des KGT, in dem es um Vorurteile, Angst vor der Wahrheit und Angst vor der eigenen Schwäche ging, gebannt. Gekonnt inszenierten die 29 SchülerInnen das politische Tribunal, in welchem der Liebe kein Raum gegeben wird, weil die Meinung der Mehrheitsgesellschaft wichtiger ist als Wertschätzung und Anerkennung. Wie entstehen Stereotypen? Wieso richten wir uns nach der Meinung der anderen? Wieso kann die Meinung der anderen stärker sein als die Wahrheit? „Das Stück ist leider wieder sehr aktuell“, erläuterte Anna Hirt bei der Einführung in den Theaterabend. Das beklemmende Gefühl übertrug sich von der Bühne auf das Publikum, denn jeder hatte sicher schon mit einer Situation der Ausgrenzung zu tun gehabt.

„Der Stoff, der Inhalt war schon interessant, aber auch hart“, sagte ein Schüler traurig. „Wirklich fasziniert hat mich allerdings die Überzeugung, mit der sich die SchauspielerInnen in ihre Rollen hineinbegeben haben“, ergänzt er. „Ich finde es schon bewundernswert, dass die SchülerInnen, die ja in keiner Theater-AG sind, so viel Text gemeistert haben“, konstatierte eine Lehrerin erstaunt.

Nach einer kurzen Stärkung mit Kuchen, Laugenstangen und Getränken ging es nach einer 15-minütigen Pause weiter. Die traurige und deprimierte Stimmung, die das Ende des Theaterstückes zum Ausdruck brachte, war der Klasse 9a auch klar: „Wir wollten ein positives Ende und so endeten wir mit dem Lied ,,Wie schön du bist“ von Sarah Connor“, erläuterte Emma Stadelmaier. Anna Reussien und Siri Bartkowiak sangen das Lied gefühlvoll und die SchülerInnen gingen langsam auf die Bühne und umarmten einander. Danach stellten Nevio Marrazzo und Theresa Marder fest, dass dieses Ende mit mehr Wertschätzung und gegenseitigem Respekt anders ausgegangen wäre. Denn „Andri wollte doch nur gesehen und geliebt werden, so wie jede und jeder andere auch. Wir müssen unsere Vorurteile immer wieder hinterfragen und Anderssein einfach akzeptieren, auch wenn wir vielleicht nicht alles verstehen können. Wir wollen den Mensch sehen und so wollen wir uns auch als Klassengemeinschaft verstehen, wir sind alle anders und unterschiedlich, aber wir akzeptieren uns." Bei diesen berührenden und treffenden Worten hielten sich die Jugendlichen auf der Bühne im Arm, der Applaus war groß und die Bewunderung war ihnen gewiss.

Ganz egal, welche Rolle oder Aufgabe die Schüler bei diesem Theaterstück inne hatten, einige sind bei diesem Theaterprojekt über sich hinausgewachsen und alle nehmen sicherlich viel mit in ihr Leben „da draußen“ und deshalb sei sie stolz auf ihre Klasse, meinte Anna Hirt zum Abschluss des Theaterprojekts über die Jugendlichen.

Text: Emma Stadelmaier und Anna Hirt

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