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Exkursion zum Weltladen in Tiengen:

Mangos essen und dabei philippinischen Straßenkindern eine Zukunft ermöglichen


Am Dienstag, dem 25. April, besuchte die Klasse 8b im Rahmen des WBS-Unterrichts bei Frau Hirt den Weltladen, der in einer Nebenstraße von Tiengen liegt. Heide Müller und Carola Herold, die sich beide ehrenamtlich engagieren, führten die Klasse durch den Laden.

„Durch die Kolonialisierung ist ein Ungleichgewicht in der Weltbevölkerung entstanden“, erläutert Heide Müller. Heute arbeiteten große Firmen nach dem gleichen Prinzip der Ausbeutung. Genau dort möchte der Weltladen eingreifen. Mit speziellen Produkten, die im Laden angeboten werden und die alle Bio sind, garantieren sie den Bauern und Herstellern einen fairen Preis. Die meisten Waren im Laden stammen von Gepa oder WeltPartner. Neben einem fairen Lohn kümmern sich die Firmen um ein grundlegendes Bildungssystem und eine medizinische Versorgung.
Fairafric, die einzige Schokolade, die komplett in Afrika produziert wird, kann man auch im Weltladen kaufen. „Schokolade wurde für uns zu einem Luxusprodukt, die Verpackung ist wichtig, Marketing steht im Vordergrund. In Afrika kann niemand nachvollziehen, warum wir eine goldgeprägte Verpackung möchten“, schütteln die beiden den Kopf.

Lecker waren die getrockneten Mangostreifen in verschiedenen Varianten. Das Besondere an dem Projekt: 10 Prozent des Gewinnes gehen an die philippinische Kinderschutz­organisation Preda. Diese ermöglicht jährlich 100 Kindern, die sexuell ausgebeutet oder unter unmenschlichen Bedingungen weggesperrt wurden, Therapien und ein neues Zuhause in einem Internat. Dadurch gibt dieses Projekt den Kindern Rechte und eine Chance auf eine bessere Zukunft – „Auch Mädchen dürfen einen Beruf lernen“, erklärt Heide Müller und uns allen wird klar, dass das auf den Philippinen nicht selbstverständlich ist. Nebenbei bauen sie Mangos an, die getrocknet und dann in die ganze Welt exportiert werden. Besonders beeindruckt hat mich dieses Projekt, da es mir zeigt, wie viele Menschen von diesem Problem betroffen sind. So werden Kinder gerettet vor Grausamkeiten, die sonst keiner erleben möchte, und ihnen wird die Möglichkeit gegeben, ihre Traumata zu verarbeiten.

Heide Müller und Carola Herold arbeiten ehrenamtlich im Weltladen, da der Gewinn gering ist. Er beträgt nach Abzug aller Kosten in einem Jahr zwischen 3000-4000 Euro. Da alle Mitarbeiter unentgeltlich arbeiten, kann dieser Betrag in zwei Projekte fließen; eines in Uganda, das andere in Kenia. Das eine Projekt beschäftigt sich mit dem Grundaufbau von Infrastruktur. Das andere Projekt unterstützt körperlich und geistig behinderte Menschen, da sie sonst keine Hilfe erwarten können und somit aufgeschmissen wären.

Herold und Müller waren früher Lehrerinnen. In der Zeit hatten sie sich schon mit dem Problem der Ungerechtigkeit auseinandergesetzt. Als die beiden in Rente gingen, wollten sie weiterhin etwas Sinnvolles unternehmen und kamen so zum Weltladen. Dort können sie sich ehrenamtlich engagieren und gemeinsam für Gerechtigkeit kämpfen.
Ich nehme vieles von dieser Exkursion mit und hoffe, dass der Laden noch für eine lange Zeit bestehen bleibt, um den vielen Menschen zu helfen, die unsere Hilfe brauchen.

Eva Ovsyanko, Klasse 8b

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